Heavenly: Coming From The Sky

Die Entstehungsgeschichte dieses Debuts ist etwas merkwürdig: So hat der bekannte deutsche Label Noise Records vor einiger Zeit einige Soundfiles von anonymen Bands auf ihrer Homepage zum Anhören angeboten und damit gleichzeitig eine Umfrage über die beste dieser unbekannten Band gestartet. Die blutjungen Newcomer von Heavenly standen bald mit einem riesigen Abstand auf Platz 1 und begeisterten die freiwilligen Tester mit Helloween ähnlicher Musik auf breiter Basis - ein Deal war die Folge und in kurzer Zeit war "Coming To The Sky" eingehämmert, wobei den Newcomern noch tatkräftige Unterstützung von Kai Hansen (Gamma Ray), Thomas Nack (Iron Savior; ex-Gamma Ray) und Piet Sielck (Iron Savior) zuteil wurde - letzterer zeichnet sich u.a. auch für die Produktion verantwortlich. Wenn man sich das so anhört kann ja eigentlich nix mehr schiefgehen, aber leider ist "Coming From The Sky" nicht ganz so der erwartete Knüller geworden. Spielerisch haben die Jungs sicherlich einiges auf dem Kasten und auch Sänger Bon Sotto ist sicherlich alles andere als ein Anfänger, aber der vorgetragene melodiöse Power Metal der Marke Gamma Ray, (ältere) Helloween oder HammerFall wirkt selbst nach dem x-ten Durchlauf zu unspektakulär um Begeisterungsstürme hervorzurufen. Viel zu offensichtlich hat man bei den großen Vorbildern geklaut und sich nur selten eigenständig gezeigt. Mit "Time Machine", auf dem sich Piet Sielck und Kai Hansen am Mikro die Ehre geben, und dem eingängigen "Million Ways" sind zwar zwei Songs vorhanden, die man lobenswert hervorheben kann, aber für ein reguläres Album ist das einfach zu wenig. Das restliche Material ist zwar ebenfalls nett mit anzuhören und Langeweile macht sich auch nicht breit, aber der wirkliche "Aha" Effekt bleibt aus und hängen bleibt im Grunde auch nicht viel. Das tut mir zwar einerseits für die Jungs leid, aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß eine Band wie Heavenly vor dem großen Revival des True / Power Metals niemals gesignt worden wären - positive Ansätze sind zwar vorhanden, aber noch ausbaufähig. Das richt also alles nach einem Schnellschuss, den man durchaus hätte vermeiden könne, wenn man Heavenly noch etwas mehr Zeit für das Songwriting gelassen hätte - die in der vorletzten Ausgabe vorgestellten Iron Fire zeigen, wie man es hätte besser machen können. Die Hard Fans von Gamma Ray & Co. können hier zwar aufgrund der Mitwirkung von Kai Hansen zugreifen, wirklich empfehlen kann ich Euch dieses Opus aber nicht. Fader Durchschnitt!

Fazit: 5.5 von 10 Punkten

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